Mein erstes Tattoo von Sergen war eines seiner Designs, in das ich mich verliebt habe: Ich habe es gesehen und gewusst, „das will ich auf meiner Haut haben”. Das Motiv – ein Octopus – hatte ich eigentlich schon länger im Kopf. Aber seine abstrakte Ausführung, im Stil der japanischen Tintenmalerei – genau genommen eine Form des Gyotako, eine traditionelle Druckmethode – fand ich einzigartig. Und genauso war dann auch das Ergebnis: In enger Zusammenarbeit wurde das Motiv angepasst, um auf meiner Anatomie die stärkste Wirkung zu erzielen. Sein Design auf meiner Haut fällt auf, ich werde immer wieder darauf angesprochen, und ich trage es mit Stolz.
Ich habe das Gefühl, dass Sergen sich besonders der abstrakten Kunst angenommen hat: seine mit Tinte oder Stift auf Papier gezeichneten Werke und Skizzen, mit Hilfe der Tätowiermaschine auf die Haut zu übertragen, ist seine offensichtliche Leidenschaft. Ebenso arbeitet er auch mit anderen Stilen, um aus Ideen seiner Klient*innen auf Haut verewigte Kunstwerke zu kreieren.
Der Prozess des Tätowierens kann – wenn man so möchte – eine sehr intime Erfahrung für Künstler*in und Klient*in sein. Das erfordert nicht nur Talent und Geschick, sondern auch Einfühlungsvermögen und Vertrauen. Das besitzt nicht jeder in diesem Fach. In Sergen habe ich nicht nur meinen persönlichen Tätowier-Künstler gefunden, sondern auch einen Freund und Bruder.
Sergen und ich arbeiten bereits an meinen nächsten Tattoos (plural!).

